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Superkräfte entfesseln durch Visualisierung: KSB Foresight & Innovation, © 2023 Julian Raul Kücklich

Superkräfte entfesseln durch Visualisierung: KSB Foresight & Innovation

Vom Underdog zum Branchenführer

Mitte der 1990er Jahre befand sich KSB, ein traditioneller Pumpenhersteller, in einem intensiven Wettbewerb mit der Konkurrenz, in dem Innovation der entscheidende Faktor war, um die Nase vorn zu haben. Das Unternehmen bestand seit mehr als 120 Jahren und hatte sich in seiner Branche einen guten Ruf erworben. Doch die Branche veränderte sich, und es war klar, dass KSB sich mitverändern musste, um sich am Markt zu halten.

Die Gründerfamilie war entschlossen, ihre Position und ihren Marktanteil zu sichern, und sie erkannte, dass es unerlässlich war, in Zukunft keine rein technologische Perspektive mehr einzunehmen. Vielmehr war es von entscheidender Bedeutung, auch kontextuelle Faktoren wie die Kultur lokaler Märkte, die sozialen Auswirkungen der Produkte und Megatrends wie Nachhaltigkeit, #Globalisierung und HealthTech zu berücksichtigten.

In den 2000er Jahren begann sich diese Strategie auszuzahlen, und KSB verdoppelte seinen Umsatz von 700 Millionen Euro auf 1,4 Milliarden Euro. Die Foresight-Aktivitäten von KSB trugen dazu bei, eine ganzheitlichere Sicht auf die Marktlandschaft zu entwickeln und kontextbezogene Faktoren (z. B. ökologische und soziale) zu berücksichtigen, was es dem Unternehmen ermöglichte, die Bedürfnisse seiner Kunden leichter zu erkennen.

So konnte KSB in interne Startups investieren, zum Beispiel in den wachsenden Hygienemarkt. Außerdem wurde ein Wiederverkaufsprogramm für Rückläufer entwickelt und damit der Weg zu einem Kreislaufwirtschaftsmodell geebnet.

Die Kraft innovativer Geschäftsmodelle

Es wurde jedoch auch deutlich, dass KSB der Entwicklung oft so weit voraus war, dass innovative Produkte sich keinen nennenswerten Marktanteil sichern konnten. Diese Erkenntnis führte zur Gründung des Business Innovation Lab bei KSB, das neue Produkte und neue Geschäftsmodelle entwickelte. Außerdem wurde eine digitale Innovationsplattform ins Leben gerufen, mit deren Hilfe ein Innovations-Ökosystem aufgebaut wurde.

Ein Beispiel dafür ist die Heizungs- und Gebäudetechnik. Jahrelang war dies ein vernachlässigter Sektor der Branche, der von traditionellen Unternehmen und Produkten dominiert wurde, die sich seit Jahrzehnten nicht verändert hatten. Das Innovationsteam von KSB hat früh erkannt, dass Daten die Branche verändern werden.

Dies führte zu Kooperationen mit Herstellern wie Viessmann, die ebenfalls erkannt haben, dass die Energiewende neue Technologien erfordert, die die benötigten Daten einfach und zuverlässig liefern. Während dies im Industriesektor eine Herausforderung bleibt, weil die Kunden um die Datensicherheit besorgt sind, sind intelligente Wohngebäude weiterhin ein Wachstumssektor.

Maximilian Panthen, Franz Bosbach und ihr Innovationsteam bei KSB wussten, dass sie ihre Ideen und Visionen ihren internen und externen Kunden präsentieren mussten, um den Wert der Innovation deutlich zu machen. Dabei standen sie jedoch vor einer großen Herausforderung. Das Team brauchte einen Weg, um seine Ideen auf eine Weise zu kommunizieren, die den Wurzeln des Unternehmens treu blieb, aber auch das Potential des Denkens über das traditionelle Produktangebot hinaus aufzeigte.

Innovation und Disruption

Um dies zu erreichen, organisierte KSB eine jährliche Innovationskonferenz, auf der sich alle KSB-Entwicklungsleiter trafen und ihre Ideen diskutierten. Um den internationalen Charakter der Veranstaltung zu unterstreichen, wurde sie „Global Innovation Days“ genannt und als partizipative Veranstaltung konzipiert. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung kundenorientierter Lösungen auf der Grundlage lokaler Anforderungen. Lokale Experten, die nah am Markt sind, spielen dabei eine Schlüsselrolle.

Die Global Innovation Days stärkten das internationale Innovationsnetzwerk von KSB, förderten eine offene und partizipative Unternehmenskultur und ermöglichten den weltweiten Austausch von Ideen und Konzepten. Die Konferenz inspirierte die Teilnehmer*innen, eröffnete neue Perspektiven und sammelte Anregungen von internen und externen Stakeholdern. So wurde sie zu einem wichtigen Baustein für erfolgreiche Innovationen.

Ein Beispiel dafür ist der wachsende Markt für Wasseraufbereitung, insbesondere in China und Indien. Aufgrund des Klimawandels wird Wasser zu einer immer wertvolleren Ressource, und KSB erkannte, dass dieses drängende Thema in die Entwicklung von maßgeschneiderten Lösungen für die lokalen Märkte einbezogen werden musste. Um dieses Versprechen einzulösen, bedarf es einer intensiven Zusammenarbeit, unter Einbeziehung der Bedürfnisse der Kunden vor Ort. Durch sein internationales Innovationsnetzwerk war KSB in der Lage, diese Chance zu erkennen und schnell und entschlossen zu handeln.

KSB hat im Rahmen dieses Prozesses die Perspektive von Produkten auf Marktsegmente verlagert. Ein gutes Beispiel dafür sind Kernkraftwerke, die für die Energieerzeugung Hightech-Pumpen mit höchsten Sicherheitsstandards benötigen, deren Verwaltungsgebäude aber ebenfalls von KSB mit Pumpen ausgestattet werden. Innerhalb des selben Marktsegments kann es also höchst unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse geben. 

Eine der bedeutendsten Innovationen, die KSB entwickelt hat, betraf jedoch gar nicht den Pumpenmarkt, sondern einen hocheffizienten magnetfreien Elektromotor, der auf einem alten Patent aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts basiert und es KSB ermöglichte, Pumpen mit einer noch nie dagewesenen Energieeffizienz zu produzieren. Dadurch konnte KSB neue Märkte zu erschließen und mit etablierten Herstellern von Elektromotoren in Konkurrenz treten.

Dies ist ein hervorragendes Beispiel für den Unternehmergeist, die Innovationskraft und die Foresight-Fähigkeiten von KSB. Gleichzeitig wird dadurch deutlich, wie wichtig es ist, kontextuelle Faktoren zu berücksichtigen. Durch einen Blick in die Vergangenheit identifizierte KSB einen Weg in die Zukunft und etablierte sich nicht nur als Pionier im eigenen Industriezweig, sondern auch als Spitzenreiter in einem völlig anderen Marktsegment.

Die Synergie von Visualisierung und Foresight

Schon früh erkannte das Foresight-Team von KSB die Kraft des visuellen Denkens. Die Visualisierung erwies sich als unschätzbares Werkzeug für die Abbildung von Customer Journeys, Wertschöpfungsketten und anderen zentralen Prozessen. Noch wichtiger ist jedoch, dass visuelles Denken und Foresight die Grundlage für eine offene, partizipative und innovative Unternehmenskultur bilden. Das Verdichten und Zusammenfassen von Informationen ist ein wichtiges Werkzeug, das es den Mitarbeitern in Foresight und Strategie ermöglicht, das große Ganze zu sehen.

Franz Bosbach sagt: „Wir säen in diesem Prozess viele Samen und schauen, welcher davon zu etwas Verwertbarem heranwächst.“ Aber er betont auch die Bedeutung der Visualisierung, um ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, was notwendig ist, um wirklich innovativ zu sein.

„Kommunikation ist der Schlüssel,” sagt er. „Wir müssen alle Mitarbeiter*innen auf unsere Innovationsreise mitnehmen und sicherstellen, dass sie wissen, was auf dem Spiel steht.“ Aus diesem Grund hängen an der Wand hinter seinem Schreibtisch auch die Ausdrucke der Graphic Recordings von Julian Raul Kücklich, die während den Global Innovation Days und der Reihe der “Future Talks” angefertigt wurden. Bei den Future Talks teilen externe Experten wie Dr. Christian Stumpf, Carolina Porto Frodl oder Philipp Kitterer ihre Erfahrung im Bereich Foresight und Innovation. “Durch die Bilder kann jeder, mit dem ich über MS Teams spreche, sehen, was wir hier machen“, sagt Franz Bosbach.

Durch unsere Foresight- und Innovationsarbeit befassen wir uns mit verschiedensten Themenfeldern, die alle sehr schnell von Julian erfasst und bildlich dargestellt werden. Julians Echtzeit-Zusammenfassungen unserer Workshops und Talks belebt die Diskussion und ermöglichen es, komplexe Themenstellungen strukturiert „auf einen Blick“ zu erfassen. Die Zusammenarbeit mit Julian ist immer eine Bereicherung und kann ich jedem nur empfehlen.

Julian arbeitet eng mit dem Innovationsteam von KSB zusammen, um ihre Ideen und Visionen für die Zukunft zu in einprägsame Bilder zu übersetzen. Neben den Global Innovation Days und den Future Talks visualisierte er auch eine Reihe von Strategie-Workshops, die sich auf allgemeine Industrieanwendungen, den Bergbau bzw. die (petro)chemische Industrie konzentrierten. Er erstellte eine Reihe von Visualisierungen, die diese strategischen Ansätze auf überzeugende und leicht verständliche Weise darstellten.

Maximilian Panthen sagt: „Bilder prägen sich in den Köpfen der Menschen ein und können wichtige Botschaften schnell und effizient vermitteln. Innovation und Foresight stellen den Status quo immer wieder in Frage und erfordern daher, dass sich Menschen und Prozesse verändern, oft auf disruptive Weise. Visuelle Kommunikation ist ein wichtiges Instrument, um diesen Wandel voranzutreiben.“

„Als Innovationsteam müssen wir ausgetretene Pfade verlassen, Neuland betreten und mit gutem Beispiel vorangehen. Der Einsatz von Visualisierungsmethoden wie Graphic Recording kommuniziert, dass wir zukunftsorientiert, spielerisch und innovativ vorgehen. Wenn wir unsere Innovationsbotschaft über mehrere Kommunikationskanäle an unsere Kollegen weitergeben, erhöhen wir unsere Reichweite und unsere Wirkung.“

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