7 ungewöhnliche orte in Berlin für Graphic Recording (5/7)

5. Ehemalige Brückenmeisterei
Ungewöhnliche Orte für Graphic Recording in Berlin: In den ersten vier Teilen der Serie habe ich aus meiner Arbeit als Graphic Recorder in den Märchenhütten im Monbijoupark in Berlin-Mitte, im Hamburger Bahnhof, in der Kirchenruine St. Michael und im Funkhaus Berlin berichtet. Heute geht es um die ehemalige Brückenmeisterei, die sich auf einer Insel im Westhafenkanal befindet.
Inseln in Berlin
Wie viele Inseln gibt es eigentlich in Berlin? Tatsächlich gar nicht so wenige: Valentinswerder im Tegeler See, die Insel der Jugend in der Spree, die Pfaueninsel in der Havel und nicht zuletzt die gesamte Altstadt von Köpenick. Eher unbekannt ist die Seestraßeninsel, obwohl der Autobahnzubringer Seestraße direkt über die Insel führt.
Eine U-Bahn-Station auf dem Wasser
Neben einem Kleingartenverein befindet sich auf der Seestraßeninsel die ehemalige Brückenmeisterei, die Ende der 1970ert Jahre vom Architekten Rainer Rümmler konzipiert wurde. Rümmler ist in erster Linie als „U-Bahn-Architekt“ Berlins bekannt, der zahlreichen Berliner U-Bahnstationen seinen charakteristischen bonbon-bunten Stil verlieh. Unter anderem stammen die U-Bahnhöfe Fehrbelliner Platz, Konstanzer Straße und Siemensdamm von Rümmler. Tatsächlich sieht auch die Brückenmeisterei mit ihren grünen Fliesen und orangeroten Treppengeländern von innen ein wenig aus wie eine oberirdische U-Bahn-Station.
Von der Brückenmeisterei zu den Bridge Studios
Seit 2012 wird das Gebäude nicht mehr als Brückenmeisterei genutzt. Die Bridge Studios übernahmen das Gebäude und führten eine umfangreiche Renovierung durch. So wurde beispielsweise eine der ehemaligen Werkshallen zum Fotostudio umfunktioniert. Durch die Verwendung von zahlreichen Glaselementen ist das gesamte Gebäude nun lichtdurchflutet. Der gesamte Komplex wurde zu einem exklusiven Foto- und Filmstudio umgewandelt. Auch Veranstaltungen können in dem weitläufigen Gebäude sowie auf den Freiflächen stattfinden.

Die Vorbereitung
Im Auftrag eines internationalen Software-Konzerns erstellten Gabriele Heinzel und ich ein ca. 150cm x 300cm großes Wandbild unter dem Motto „What would best do?“ Bereits am Tag vorher erstellten Gabriele Schlipf und ich „Demo-Schilder“ mit Sprüchen wie „You can change the world“, „What will you change today?“ oder „Don’t wait for tomorrow“. Diese Schilder wurden am Event-Tag selbst von den Teilnehmer*innen verwendet, um sich mit dem Thema „Change“ zu identifizieren.

Das Graphic Recording
Bei dem Graphic Recording haben wir mit Acrylstiften auf einer Kunststoff-Folie gemacht, was erst einmal gewöhnungsbedürftig war, aber dann lief es sehr gut. Wie man in dem Bild unten sieht, waren Gabriele Heinzel und ich auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Und die Farben passen auch hervorragend zu dem poppigen Stil des U-Bahn-Architekten Rainer Rümmler!

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Julian Kücklich
Graphic Recording &
Illustration Berlin