7 ungewöhnliche orte in Berlin für Graphic Recording (3/7)

Kirchenruine St. Michael Graphic Recording Berlin Julian Kücklich

3. Die Kirchenruine St. Michael

Ungewöhnliche Orte für Graphic Recording in Berlin: In den ersten Beiden Teilen der Serie habe ich aus meiner Arbeit als Graphic Recorder in den Märchenhütten im Monbijoupark in Berlin-Mitte und im Hamburger Bahnhof berichtet. Aber wusstet ihr, dass ich auch mal in einer Kirchenruine gearbeitet habe? Der dritte Teil der Serie widmet sich der Kirchenruine St. Michael in Berlin-Mitte.

Die Kirchenruine Früher

Die St. Michaelskirche ist eine katholische Kirche, die Mitte des 19. Jahrhunderts an der Grenze zwischen den Berliner Ortsteilen Kreuzberg und Mitte erbaut wurde. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und nicht vollständig wiederaufgebaut. Im Südosten der Kirche verlief die Berliner Mauer entlang des ehemaligen Luisenstädtischen Kanals (zu dem auch das im Süden der Kirche befindliche Engelbecken gehört). Die Kirche stand also zu DDR-Zeiten auf Ost-Berliner Seite in unmittelbarer Nähe der Mauer

 

 

Die Kirchenruine heute

Nach dem Fall der Mauer wurde der Glockenturm saniert und die Figur des Erzengels Michael wieder auf den Turm gesetzt. Das zerstörte Längsschiff der Kirche trägt bis heute kein Dach, dort befindet sich ein Garten. In diesem Garten entstand mein Graphic Recording für den Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) zum Thema „Let’s Talk about You(gend)“. Die Veranstaltung fand an einem warmen Sommertag statt und die Atmosphäre in dem von den hohen Backsteinmauern umgebenen Garten war einfach einzigartig. 

 

Let's Talk about You(gend)

Das Jugendpastoral im Erzbistum Berlin befindet sich aktuell in einer Neuausrichtung. Bislang bewährte Konzepte, Angebote und Formate wurden in den letzten Jahren nur noch wenig nachfragt. Die Lebensrealitäten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und deren religiöse Überzeugungen haben sich verändert. Hinzu kommen aktuelle bewegende Themen wie der Krieg in Europa, der Klimawandel und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Um darauf zu reagieren wurde eine Bedarfserhebung durchgeführt, unter anderem Interviews und Gruppendiskussionen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ehrenamtlich für das Bistum tätig sind. Die Veranstaltung „Let’s talk about you(gend)“ gab dieser Zielgrupp ein Forum, um darüber zu sprechen, was sie bewegt, welche Erfahrungen sie gemacht haben und was sie an Unterstützung benötigen. (Weitere Informationen zu dem Projekt

Das Graphic Recording

Das Graphic Recording der Veranstaltung orientierte sich an den vier Leitfragen „Welche guten Erfahrungen hast du in der Jugendarbeit gemacht?“, „Welche Angebote brauchst du, damit du kommst und Spaß hast?“, „Was brauchst du vom Bistum, damit Jugendarbeit in deinem Kontext funktioniert?“ und „Welche Möglichkeiten braucht es, damit du teilhaben kannst?“ Mich hat die Leidenschaft und das Engagement beeindruckt, mit dem junge Mitglieder der Kirche, oft unter herausfordernden Umständen, die Jugendarbeit in ihren Gemeinden gestalten. Das Graphic Recording hat mich auch zu später Stunde inspiriert und motiviert. Ich bin sehr dankbar dafür, dass es Menschen gibt, die sich so intensiv für Toleranz und Empathie in unserer Gesellschaft einsetzen. Es macht mich glücklich, dass ich sie mit meinem Graphic Recording ein Stück weit unterstützen konnte.

Jugendpastoral Let's talk about you(gend) BDKJ Julian Kücklich Graphic Recording St. Michael
Graphic Recording Let's talk about (you)gend (© Julian Kücklich 2023-2024)

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