7 ungewöhnliche orte in Berlin für Graphic Recording (2/7)

Im ersten Teil dieser Serie habe ich aus meiner Arbeit als Graphic Recorder in den Märchenhütten im Monbijoupark in Berlin-Mitte berichtet. Ein weiteres Highlight zu Anfang meiner Karriere war das Graphic Recording, das ich 2014 für die Reihe Zugang Gestalten im Hamburger Bahnhof erstellt habe. 

2. Der Hamburger Bahnhof

Früher war der Hamburger Bahnhof – wie der Name schon sagt – der Ausgangspunkt der Bahnlinie Berlin-Hamburg. Das prächtige Gebäude stammt aus den 1840er Jahren und ist eines der ältesten erhaltenen Bahnhofsgebäude Deutschlands. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird das ehemalige Empfangsgebäude als Museum genutzt. Zunächst war das Königliche Bau- und Verkehrsmuseum darin untergebracht, nach dem Zweiten Weltkrieg stand das stark beschädigte Gebäude lange leer. Erst 1996 wurde das Gebäude unter dem neuen Namen „Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart“ wiedereröffnet.

Hamburger Bahnhof in Berlin
Hamburger Bahnhof in Berlin (A.Savin, Wikipedia)
Zugang Gestalten Graphic Recording in Berlin Julian Kücklich 2014
Zugang Gestalten Graphic Recording in Berlin Julian Kücklich 2014
Zugang Gestalten Graphic Recording in Berlin Julian Kücklich 2014
Zugang Gestalten Graphic Recording in Berlin Julian Kücklich 2014

Impressionen vom Graphic Recording  bei der Konferenz „Zugang Gestalten“ – © Hans-Georg Schöner 2014

Die Konferenz

„Zugang Gestalten! – Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ ist eine Konferenzreihe von iRights, Wikimedia, dem Deutschen Bundesarchiv, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, des Deutschen Filminstituts, der Deutschen Digitalen Bibliothek und weiteren Partnern. Sie ist ein Beitrag zum Diskurs über die mit der Digitalisierung zusammenhängenden Chancen, Hindernisse, Herausforderungen und Veränderungen von Bibliotheken, Archiven und Museen und ihr Verhältnis zu anderen Institutionen, Initiativen und Wirtschaftsunternehmen.

 

ZugAng Gestalten – Zwischenbilanz (2014)

Die vierte internationale Konferenz „Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ fand am 13./14. November 2014 im Hamburger Bahnhof in Berlin statt. Im Zentrum stand die Zustandsanalyse zahlreicher Digitalisierungsprojekte zum kulturellen Erbe. Auf der von Dr. Paul Klimpel geleiteten Konferenz diskutierten internationale Referenten die mit der Digitalisierung zusammenhängenden Chancen, Hindernisse, Herausforderungen und Veränderungen von Bibliotheken, Archiven und Museen mit über 400 Konferenzteilnehmern.

Das Graphic Recording

Für das Graphic Recording stand im Hamburger Bahnhof eine mehr als 5 Meter lange Wand zur Verfügung, auf der ich das Graphic Recording anfertigen konnte. Auf einem großen Stück Rollenpapier entstand im Lauf der zwei Tage ein ca. 5,5m x 1m großes Wandbild, in dem die verschiedenen Konferenzbeiträge – u.a. Kulturerbe 3.0, Audiovisuelles Erbe, Jüdisches Kulturgut, Wissen, Sprache, Digital und der Rechtliche Rahmen – zusammengefasst wurden. Auch ein Impulsreferat des damaligen Berliner Staatssekretärs für Kultur, Tim Renner, fand Eingang in das Graphic Recording.

Graphic Recording Zugang Gestalten im Hamburger Bahnhof Berlin 2014
Graphic Recording Zugang Gestalten - Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe (© Julian Kücklich 2014-2024)

Die Abschlusspräsentation

Zum Schluss durfte ich das Graphic Recording noch auf der großen Bühne vor allen Gästen vorstellen (im Video unten ab ca. 4:25). Es war ein tolles Erlebnis, in einem der renommiertesten Museen Berlins, wenn nicht gar Deutschlands, auf der Bühne zu stehen. Und aus dem Abstand von 10 Jahren kann ich nur bekräftigen, was ich damals gesagt habe: 

"Die Kraft eines Graphic Recordings geht davon aus, dass man in einem Bild viele unterschiedliche Perspektiven unterbringen kann, und Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede, herausarbeiten kann. [...] Jegliche kulturelle Produktion ist ein Dialog, [...] also nehmen Sie gern auch Anstoß daran, was ich gezeichnet habe."

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